Nach geruhsamer Anreise, Anmeldung und Abendessen konnten wir beiden am Freitag entspannt zur ersten Runde an die Bretter gehen. Wie im Vorfeld erahnt und befürchtet ereilte mich als an 1 gesetzt gleich in Runde 1 ein Bruderduell. Nach schnellem Remisgebot meines Bruders, gelang es mir doch ihm zu zeigen das ich zum Schachspielen und Siegen angereist war. Robert gelang dies auch in Runde eins mit den schwarzen Steinen.
Runde 2 brachte uns die weißen Steinen. Mir gelang es meinen Gegner total am Königsflügel zu überspielen und mit einem Figurenopfer ein Matt herbeizuleiten. Robert entging seinem Gegner nach eigener Aussage einer totalen Verluststellung und einigte sich kurzerhand Remis.
Ab Runde 3 galt es für Ihn nun nichts mehr abzugeben damit es mit der Quali für Leipzig auch was wird.
Die Auslosungen der folgenden Runden ergab dass ich Ihm dabei helfen konnte. Ich durfte erst die Gegner nass machen und er konnte dann scharf nachwaschen. So das diese nun unseren Verein kennen sollten.
Mein Gegner in Runde 3 bot nach wenigen Zügen Remis an was für mich mit Schwarz o.k. war und wir konnten etwas analysieren gehen. Robert spielte seinen Gegner mit einer vorher besprochenen „Zugzwangstellung mit Schwerfiguren“ nieder.
Runde 4 brachte Robert also meinen Gegner aus Runde 3 und durch unser Gespräche über die Spielweise des Gegners und dessen Schwächen konnte er ein „leichten“ Sieg einfahren. Mir wurde der bis dahin alleinige mit 3 aus 3 gestartete Gegner zugelost. Nach guter Eröffnung und kompliziertem Spiel meines Gegners bot ich nach etwa 25 Zügen Remis was dieser aber in Überschätzung seiner oder Unterschätzung meiner Möglichkeiten ablehnte. Worauf ich nach kurzer Zeit erst einen Bauern gewann. Diesen und einen weiteren Bauern gab ich dann in der Zeitknappheit zurück um in ein lehrhaftes Endspiel mit Läufer gegen Springer zu gelangen. Dort konnte ich mit alten Stärken (Endspielwissen) und auf Grund einer Ungenauigkeit seinerseits den ganzen Punkt einfahren.
Runde 5 brachte mir das Vergnügen das 5. mal an Brett eins zu sitzen. (Albrecht Beer zufolge auch noch nie bei diesem Turnierformat gewesen) Nach Roberts Rechenkünsten genügte mir ein Remis zur Quali somit machte ich einen starken Zug und das reichte auch meinem Gegner. Robert hatte ähnliches gegen meinen Gegner aus Runde 4 vor, jedoch hatte der 15 jährige nichts aus der Runde zuvor gelernt und lehnte das Remis ab.
Somit spielte Robert eine sehr scharfe und beidseitig interessant geführte Partie und gewann diese und damit auch das Turnier mit 4,5 aus 5 verdient. Unser junger Gegner rutschte somit auf Rang 13 ab und verpasste damit Leipzig. Mit einem dieser 2 Remisen wäre er dabei gewesen.
Alles in allem war es für mich ein schönes, erfolgreiches und motivierendes Turnier mit gutem Essen und anregenden Gesprächen mit Robert.
Danke dafür und nochmals GLÜCKWUNSCH an Robert
„Du siehst es geht auch ohne Rababersaftschorle!“
Berichtet von André Schlierf